JOSÉPHINE STREBEL

Gesichter und Geschichten

Gesichter und Geschichten verbindet Schwarz-Weiss-Makroauf- nahme von Gesichtern mit Texten über dystopische Landschaften. Die Fotografien zeigen das unmittelbare Menschliche – intensiv, verletzlich, unverstellt. Die Texte öffnen Räume einer Welt im Zerfall, einer Zukunft ungewiss und fremd. Im Zusammenspiel entsteht Spannung: Nähe trifft auf Distanz, Intimität auf Leere, Gegenwart auf Zukunft. Bild und Text passen nicht immer zusammen, doch genau diese Widersprüche eröffnen neue Perspektiven und Vorstellungen. Das Projekt untersucht, wie sich Bedeutungen entfalten, wenn visuelle und sprachliche Elemente in einem Dialog stehen, der nicht vollständig deckungs- gleich ist.

Entstehungsjahr: 2022

Gesichter und Geschichten Fotografie
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Nach dem letzten Waldbrand auf dem Hügel vor dem grössten Berg in dieser Gegend, wirken die Bäume wie eingepflanzte Stöcke. So kommt auch, vor allem von der gegenüberliegenden Seite des Tals gesehen, deren gleichmässig geometrische Anordnung zur Geltung. Sobald man den Weg auf sich nimmt und diesen gebrandmarkten Hügel erklimmt, offenbaren sich einige Kuriositäten: Zwischen den inszeniert wirkenden, kahlen Bäumen fliesst ein kleiner Bach, der in ein Auffangbecken mündet. Die Tiefe des sich darin befindenden Wassers lässt sich durch die dunkle, sich vom Wind leicht wellende Oberfläche erahnen. Links davon, verdeckt vom Felsen, befindet sich eine Feuerstelle, um die sich die letzten Bäumen tummeln. Dahinter erhebt sich die Masse an Felsgestein. Nur durchs Anfassen lässt sich die Rau- heit und Kälte des Gesteins erfahren. Dessen Entstehung ist durch die Vielzahl an Wölbungen kein Geheimnis. Die Erosion und damit die ganze Kraft der Kontinentalplatten wird unter den Füssen spürbar.